Grundhaltung für Validation

  • Ehrlich und aufrichtig sein, sich nicht verstellen. Demente Menschen haben ein feines Gespür für die Wahrheit, sie wissen, wer ehrlich ist.
  • VOR jeder Kontaktaufnahme in das Gesichtsfeld der Ansprechperson treten (da der Wahrnehmungsbereich oft eingeschränkt ist!),

Augenkontakt aufnehmen und beobachten, ob die Person reagiert.

  • VOR jeder Pflegehandlung den betroffenen Menschen zuerst über die geplante Handlung informieren.
  • Auf der „gleichen Ebene“ kommunizieren  –  der alte Mensch ist kein Kleinkind (bitte angemessene Tonhöhe).
  • Die jeweiligen Gefühle mit dem desorientierten Menschen teilen. Körpersprache, Stimme, Tonhöhe, Wortwahl,

Mimik beachten. Dies gilt bei Freude, aber auch bei Angst, Wut, Trauer, Wehmut, Ärger.

 

 

  • Keine Konfrontation mit der Realität! Die Betroffenen fühlen sich in ihrer Erlebenswelt wohl!
  • „MITSPRINGEN“, wenn sich die Fakten plötzlich ändern.
  • Sich über NICHTS wundern – nicht WARUM? oder WIESO? fragen.
  • Anstatt sofort zu „trösten“, sollten wir den Schmerz, die Verzweiflung zuerst mitfühlen.

Achtung: Wir neigen dazu, die Sorgen des Anderen zu bagatellisieren.

  • Die „Weisheit“ der alten Menschen respektieren; sie wissen oft Bescheid auf eine intuitive Art.
  • Sie erinnern sich gut an Ereignisse mit hohem emotionalen Inhalt.

                       

  • Sich ihrem langsameren Tempo und der Tonhöhe anpassen (meine Bewegungen, Sprechtempo, Tonlage etc.).
  • Neben Worten auch nonverbale Kommunikation und Interaktion nützen (Körperhaltung, Gestik, Mimik).

 

  • Ihren Wunsch nach Abstand respektieren (besonders bei Phase 1!), aber genauso große Nähe (besonders ab Phase 2) zulassen.
  • Bevorzugte Sinne beachten (verbal und/oder nonverbal, hören, sehen, riechen, tasten…).
  • Lügen und „Warum“ fragen ist verboten!
  • Dein / mein existiert nicht mehr. Dementierende Menschen wollen ihre Bedürfnisse oft SOFORT befriedigen.
  • Zuerst den ganzem Menschen wahrnehmen, ihm Zeit lassen.

Unruhe, rasche Bewegungen, lautes Sprechen sowie Geräusche bedeuten oft ÜBERFORDERUNG.

  • Die IDENTITÄT der Betroffenen STÄRKEN können wir, wenn wir IHRE VERHALTENSWIESEN respektieren, ihnen Wertschätzung und Bestätigung geben, ihren Mankos mit Achtung und Humor begegnen.

 

  • Gegenwart und Vergangenheit – beides ist präsent, ab Phase 2 existiert kein Zeitbegriff mehr.

Die momentane Bezugsperson wird zur Tochter, zum Vater, zur Großmutter.

 

  • ValidationsanwenderInnen zeigen ehrliches Interesse und Flexibilität, sich auf die teilweise rasch

wechselnden Symptome im Verhalten der Betroffenen einzulassen.

  • Gute interdisziplinäre TEAMARBEIT der An- und Zugehörigen sowie Pflegenden gibt Sicherheit und Geborgenheit.
  • Soziale Kontakte sind für Menschen mit Demenz LEBENSWICHTIG und LEBENSERHALTEND.

 

  • Die eigene Meinung zurückhalten – Menschen mit Demenz können andere Sichtweisen kognitiv nicht mehr verarbeiten sowie darauf reagieren.

 

©Rosmarie Fink                                                       VTI Validationstrainerin                                       www.demenz-begleiten.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*